Thursday, July 8, 2010

I.i "Odyssee" - Ein Drama in 5 Akten

Liebe Leser,

ich habe nun ein kleines Experiment von literarisch-avantgardistischer Natur mit euch vor. Das heisst, ich werde etwas voellig Neues in meinem Blog versuchen, das es bisher so noch nie gegeben hat.
Mein Vorhaben ist es, ein fuer mich sehr bedeutendes Erlebnis niederzuschreiben. Aber nicht einfach in herkoemmlicher Prosa, sondern in Form eines Dramas. Wobei es eher ein Hybrid wird, also ein Bastard, da ich verschiedene Elemente aus beiden literarischen Gattungen miteinander zu verschmelzen gedenke. Vielleicht werde ich auch noch etwas Lyrik mit in den Hexenkessel werfen.

Allerdings wird das Ganze ein anarchisches Opus werden. Denn keineswegs werde ich mich an strikte Formen halten oder herkoemmliche Konventionen beachten. Dies ist kein Deutschaufsatz. Es ist nichts weniger als eine Kriegserklaerung an journalistische Normen und Regelungen, ein rebellisches Manifest sozusagen, das den bequemlichen Palast der literarischen Traegheit zum Einsturz zu bringen gedenkt. Ein Schlag ins Gesicht an alle Konformisten der deutschen Sprachkultur!

Es gab schon des Oefteren Werke dieser Art, die keinen Halt vor scheinbaren Grenzen machten und dabei mitunter Aussergewoehnliches erreichten. Das wohl Grossartigste von allen ist Goethes Faust, das zweifelsfrei zu den brilliantesten Schriftstuecken der Menschheitsgeschichte zaehlt, die je ersonnen wurden.
Und ich wage es, diese Krone deutscher Schreibkunst in einem Atemzug mit meinem eigenen Geschreibsel zu nennen?

Auf jeden Fall. Denn was waere ein besserer Leitfaden und Lehrmeister? Gerade diese Verknuepfung, die ich hier und jetzt zum ersten Mal in meinem Leben starte, inspiriert mich unglaublich. Das fuehrt dann letztendlich auch dazu, dass ihr, liebe Leser, einen etwas weniger langweiligen Text vor euch habt, wenn ich zu hoffen wagen darf.

Grosse Worte, fuerwahr. Doch was genau soll dahinter stecken?

Da ich schon immer ein Freund des Theaters und der Antike war, kam es mir in den Sinn ein klassisches Dramenmodell eines griechischen Theaterstuecks als Grundlage fuer mein Vorhaben zu waehlen.
Ohne weit ausschweifen zu wollen, werde ich die Fuenfteilung nach G. Freytag kurz erlaeutern, an der ich mich grob orientieren werde.

Das Drama besteht aus:

1. Exposition (Einleitung)
2. Verwicklung
3. Peripetie (Komplikation)
4. Retardierendes Moment (Herauszoegerung des Hoehepunkts)
5. Dénouement (Loesung)

Es soll fern von mir liegen, jetzt naeher auf die einzelnen Punkte einzugehen. Jedem Akt werde ich seine ganz besondere Aufmerksamkeit widmen, wenn es soweit ist.


Jetzt nur einmal kurz zur Exposition. Dies ist der Teil, in dem die grundlegenden W-Fragen, also Wer-Wann-Was-Wo-Warum, beantwortet werden. Ich habe sie inkorrekterweise "Praeludium" getauft, was eigentlich ein eroeffnendes Musikstueck ist. Ich fand den Name einfach cooler und 90% aller Leser haetten es wahrscheinlich sowieso entweder nicht gewusst oder bemerkt, mich eingeschlossen. Damit beginnt auch schon die Rebellion...


In diesem Sinne,

viel Spass bei diesem Experiment. Ich weiss ebenso wenig wie ihr, was uns im Laufe dieses Dramas erwarten wird.
Ob Tragoedie oder Komoedie steht ebenfalls noch offen. ;-)


alles Gute, euer Jan

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